Zur Entstehung und Geschichte
der überdachten Holzbrücke in Wünschendorf
Seit Mitte des 13. Jahrhunderts gab es bei Wünschendorf
Brückenbauwerke über die Weiße Elster, denn hier
kreuzten ein wichtiger Handelsweg aus der Mark Zeitz und
ein Abzweig der Salzstraße aus dem Gebiet der Saale
einander. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurden
diese jedoch
mehrmals durch Eisgang zerstört und immer wieder
aufgebaut. Der letzte große Eisgang war im Jahre 1784.
Im Jahre 1786 entstand dann die Brücke in ihrer
Holzkonstruktion neu, wie sie bis heute fast unverändert
überdauert hat. Die gewaltigen Baumriesen für die
Fertigung der etwa 50 cm starken Doppelbalken wurden im
Schömberger Forst bei Weida gefällt. Den Transport
mussten die Bauern aus Veitsberg und Großfalka sowie die
Pächter des Kammergutes Mildenfurth besorgen.
Die Holzbrücke ist 71 Meter lang und 4,30 m breit,
besitzt ein Schindeldach und seitlichen Beschlag. Sie
bot über Jahrhunderte hinweg den Händlern und Reisenden
einen sicheren Übergang über die Elster.
"So mancher Vierspänner, schwer beladen mit
Frachtgütern oder Zwickauer Steinkohlen, rollte in
früheren Zeiten unter lautem Peitschenknall über die
Holzbohlen, bis die Eisenbahn den Frachtverkehr
überflüssig machte."
In den letzten Kriegstagen
des Zweiten Weltkrieges wurde die überdachte Holzbrücke
von fanatischen Elementen gesprengt. Zum Glück wurde sie
dabei nur wenig zerstört.
Quelle:
Schlösser, Burgen und Museen - Tourismusverband
Ostthüringen, 1995
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